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Bücherei Veitshöchheim: Ein Bahnhof begeistert schon die Kleinsten

Auf dem Bahnhof herrscht reger Betrieb. Doch die Pfeife eines Schaffners ist in Veitshöchheim schon lange nicht mehr zu hören. Das historische Gebäude wird seit einem Vierteljahrhundert für andere Zwecke genutzt: 28.000 Bücher, Zeitschriften, DVDs und CDs füllen jetzt Regale. Es gibt ein Lesecafé und Computerarbeitsplätze. Die Gemeinde in der Nähe von Würzburg hat ihre Bücherei in diesem außergewöhnlichen Ambiente untergebracht. In den hellen, hohen Räumen können die Besucher in Bestsellern blättern, ihre Lieblingszeitung lesen oder an Sonntags-Matinées teilnehmen.

In dem Hauptgebäude und den beiden Flügelanbauten stehen der Bücherei insgesamt 720 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. "Das ist sehr großzügig", sagt Martin Wehner, der Leiter, "und sicherlich einer der Gründe, weshalb unsere Besucher so rege kommen." Obwohl die Gemeinde nur rund 10.000 Einwohner hat, gibt es 2.100 registrierte Nutzer, die die Bücherei im vergangenen Jahr insgesamt 50.000 Mal besuchten.

Doch es gibt auch zahlreiche weitere Gründe für einen Besuch der Bücherei im Bahnhof. "Vor allem für Kinder und Jugendliche bieten wir viele Aktionen an", weiß Elisabeth Birkhold, die das Haus bis Ende März leitete. "Sie können die Bibliothek zum Beispiel bei Klassenführungen kennenlernen." Für den Unterricht stellen die Bibliothekare Medienkisten zusammen, in denen sie Materialien zu einem Thema sammeln. Das verwenden die Lehrer mit ihren Schülern dann im Unterricht. Die Jugendlichen begeistern sich auch für die elektronischen Medien oder die Computerplätze. Am PC surfen, chatten oder recherchieren sie. "Lesen, was geht", heißt es für sie im Sommerferien-Leseclub. Ab dem Alter von 11 Jahren ist die Teilnahme möglich.

Um die Leseförderung schon bei Kleinkindern zu unterstützen, beteiligt sich die Bücherei unter anderem am Projekt Lesestart. Zum Schulstart vergibt sie die ersten eigenen Bücherei-Ausweise an die ABC-Schützen und wer in seinem Lese-Pass 16 Stempel hat, darf sich aus der Schatztruhe eine Überraschung aussuchen. Die kleineren Besucher freuen sich auch über den Spielgarten. Dort lockt eine Holz-Eisenbahn. In der Bibliothek selbst darf für sie der Bezug zum "Schienenwesen" natürlich nicht fehlen. Deshalb gibt es statt Bobby-Cars – wie könnte es anders sein – Bobby-Trains. (Stand: 7/2014)

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