Der BIX-Bibliotheksindex ist ein bundesweites Leistungsmessungsinstrument für Öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken. Sein Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit von Bibliotheken anhand bestimmter Kennzahlen kurz, prägnant und dennoch in aussagekräftiger Form zu beschreiben. Der BIX wurde 1999 von der Bertelsmann Stiftung und dem Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) entwickelt. Seit dem Jahr 2005 führt der Deutsche Bibliotheksverband ihn zusammen mit dem Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) im Rahmen des Kompetenznetzwerks für Bibliotheken (knb) durch.
Der BIX liefert mit seinem Datenmaterial Hinweise zu wichtigen Fragen, z.B., wie viele Medien pro Einwohner eine Bibliothek ihren Benutzern zur Verfügung stellt oder wie oft sie pro Einwohner besucht wird. So gibt der BIX Hinweise darauf, wo beispielsweise mehr Ressourcen oder andere Prioritäten notwendig sind. Alle Bibliotheken nehmen freiwillig am BIX teil und stellen so ihr Qualitätsbewusstsein unter Beweis. Die Bereitschaft, Leistungszahlen offen darzulegen und selbstkritisch mit ihnen umzugehen, trägt zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Bibliothek, Verwaltung, Öffentlichkeit und Politik bei.
Der BIX zeigt, wo jede Teilnehmerbibliothek im Verhältnis zu allen anderen Bibliotheken ihrer Vergleichsgruppe in Deutschland steht. Dies wird durch die Einbeziehung der Daten aus der Deutschen Bibliotheksstatistik (DBS) möglich. Sie fließen in die Berechnung des BIX ein, publiziert werden jedoch nur die Ergebnisse der Bibliotheken, die sich zur Teilnahme am BIX entschieden haben. So sind die Aussagen des BIX repräsentativ, unabhängig davon, wie viele Bibliotheken sich zur aktiven BIX-Teilnahme entscheiden.
Der Zeitaufwand beschränkt sich für Öffentliche Bibliotheken auf die vollständige Erhebung der Daten für die Deutsche Bibliotheksstatistik (DBS). Wissenschaftliche Bibliotheken erfassen zusätzlich zur DBS fünf weitere Daten. Alle von den BIX-Bibliotheken gemeldeten Daten werden mehrmals von unabhängigen Fachleuten intellektuell geprüft. Die Daten aus der Deutschen Bibliotheksstatistik, die im Hintergrund in die Berechnung einfließen, werden maschinell und intellektuell geprüft. Unplausible Daten werden nicht für die Berechnung verwendet.
Das Indikatorenset des BIX wird kontinuierlich evaluiert und angepasst. Dabei wird die BIX-Redaktion von einer Steuerungsgruppe beraten. Die Gruppe setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern der Bibliotheken, des Berufsverbandes BIB sowie aus Expertinnen und Experten für Bibliotheksmanagement, Leistungsmessung, Kostenrechnung und Statistik.
Im Rahmen des BIX werden darüber hinaus neue Methoden der Leistungsmessung und Datenerhebung erprobt. So konnte die Hochschule der Medien Stuttgart in mehreren BIX-Probeläufen ein Verfahren zur zentralen, vergleichbaren Messung der virtuellen Bibliotheksbesuche zur Einsatzreife bringen. Eine vergleichbare und flexibel einsetzbare Nutzerbefragung ist in Vorbereitung.
Die Ergebnisse des BIX werden als Rating dargestellt. Farbsymbole zeigen an, wo jede Teilnehmerbibliothek mit ihren Leistungen steht: im oberen (Gold), mittleren (Hellblau) oder unteren (Dunkelblau) Drittel aller Bibliotheken in Deutschland.
Die Ergebnisse des BIX werden jährlich Anfang Juli auf der BIX-Website und im BIX-Magazin, einem Sonderheft der Zeitschrift B.I.T.-Online, publiziert. Das BIX-Magazin enthält die BIX-Ergebnisse in Tabellenform sowie Interviews mit Prominenten, Reportagen und Berichte aus der Bibliothekswelt.
Der BIX ist eines der ältesten bibliothekarischen Leistungsmessungsinstrumente der Welt. Wie hoch das fachliche Interesse am BIX ist, zeigen die zahlreichen Einladungen zu Vorträgen und Präsentationen bei internationalen Konferenzen in Europa, Asien, Kanada und den USA.
Ausländische Bibliotheken können am BIX teilnehmen, sofern ihnen die Projektkommunikation auf Deutsch möglich ist und ihnen das Grundprinzip des BIX, deutsche Bibliotheken als Referenzrahmen für den Leistungsvergleich, sinnvoll erscheint. So nehmen seit Jahren zwölf österreichische Universitäts- und Hochschulbibliotheken am BIX für wissenschaftliche Bibliotheken teil. Darüber hinaus gibt es Teilnehmer aus der Schweiz, Tschechien, Slowakei, Italien und Slowenien.