BIX - Der Bibliotheksindex

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BIX-Indikatoren für Öffentliche Bibliotheken

Der BIX verwendet Standardindikatoren, die für möglichst viele Bibliotheken berechnet werden können und daher keine örtlichen Besonderheiten abbilden. Jeder der vier BIX-Zieldimensionen sind drei bis sechs Indikatoren zugeordnet. Sie werden im Folgenden ausführlich beschrieben.

Zentrale Bezugsgröße ist bei den Öffentlichen Bibliotheken die Einwohnerzahl ihrer Kommune. Auf die Bürgerinnen und Bürger bezieht sich in der Regel der Versorgungsauftrag der Kommune und damit der Bibliothek, auch wenn ihr Einzugsgebiet durchaus darüber hinausreichen kann.

 

Indikatoren in der Dimension Angebote

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Medien je Einwohner

Der Medienbestand ist das wichtigste Kapital der Bibliothek. Neben der absoluten Zahl der Medien ist auch ihre Aktualität ausschlaggebend. Diese wird vom Indikator Erneuerungsquote (Dimension Entwicklung) abgebildet.

Einbezogen werden alle Medien einer Bibliothek einschließlich Zeitschriften und Präsenzbestände. Nicht berücksichtigt werden Magazinbestände sowie Sondersammlungen.

Die Zusammensetzung der Medienbestände sowie alle Dienstleistungsangebote sind abhängig vom Auftrag, den die Bibliothek in ihrer Kommune zu erfüllen hat. Eine Profilbildung der Bibliotheken, beispielsweise die Ausrichtung der Angebote auf bestimmte Zielgruppen, wird von dem Indikator nicht abgebildet und ist individuell beim Vergleich mit anderen Bibliotheken und bei der Interpretation der BIX-Ergebnisse zu berücksichtigen.

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Publikumsfläche in qm je 1.000 Einwohner

Eine ausreichende Fläche ist nicht nur notwendig, um die Bibliotheksbestände gut zu präsentieren. Sie bestimmt auch die Qualität der Bibliothek als öffentlichem Lernraum und Treffpunkt sowie die Möglichkeiten für Veranstaltungen.


Bei dieser Berechnung wird die gesamte öffentlich zugängliche Fläche der Bibliothek einschließlich Treppenhäuser, Veranstaltungsräume etc. einbezogen.

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Mitarbeiter je 1.000 Einwohner

Die Personalausstattung bestimmt, wie viele und wie vielfältige Dienstleistungen, Projekte und Veranstaltungen die Bibliothek anbieten kann.

Neben dem fest angestellten Bibliothekspersonal werden auch Aushilfen, Projektkräfte, Langzeitpraktikanten, 1-Euro-Jobber und ehrenamtliche Kräfte mit einbezogen. MitarbeiterInnen in Mutterschutz oder Altersteilzeit sowie Auszubildende zählen nicht mit.

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Computerarbeitsplätze pro 10.000 Einwohner

Bibliotheken bieten Zugang zu Information in jeder Form, auch elektronischer. Sie tragen bei zur Überwindung der digitalen Kluft und stärken mit ihren Angeboten die Informationskompetenz der Nutzer. Der Indikator bildet ab, wie gut sie diese Aufgabe erfüllen können.

Hier wird die Zahl der Computerarbeitsplätze in der Bibliothek zur Zahl der Einwohner in Relation gesetzt.  Zu den Computerarbeitsplätzen zählen sowohl OPACs als auch öffentlich zugängliche Internet-, Multimedia- oder sonstige Arbeits-PCs.

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Internet-Services

Angebote der Bibliothek, die extern über Internet nutzbar sind, werden in Form dieses so genannten Summenindex abgebildet. Abgefragt wird das Vorhandensein einer  Homepage, eines Web-OPAC, von interaktiven Funktionen (z.B. Verlängerungen per Internet), virtuellem Auskunftsdienst (z.B. per Mail), virtuellen Beständen (Onleihe, Datenbanken), pro-aktiven Informationsdiensten (z.B. Newsletter) und Web 2.0-Angeboten sowie WLAN (seit 2014).

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Veranstaltungen und Programme

Mit der Erhebung dieses Indikators bildet der BIX ab, wie leistungsfähig die Bibliothek in ihrer Funktion als Vermittlerin von Lese- und Medienkompetenz sowie als kulturelles Zentrum und Treffpunkt für die Bürger ist.

Es zählen alle von der Bibliothek angebotenen einmaligen und regelmäßigen Veranstaltungen, dazu gehören auch Ausstellungen, Einführungen in die Bibliotheksbenutzung, Hausaufgabenbetreuung und Kooperationsveranstaltungen, z.B. die Koordination von Vorlesepaten.

Indikatoren in der Dimension Nutzung

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Bibliotheksbesuche je Einwohner

Dieser Indikator bildet den Stellenwert der Bibliothek als öffentlichem Lern- und Kulturort ab. In vielen Bibliotheken steigt die Vorortnutzung an. Eine sichere, angenehme Umgebung, Computerarbeitsplätze, aktuelle Tageszeitungen und Fachzeitschriften ziehen viele Menschen in die Bibliothek. Veranstaltungen, Klassenführungen oder Internetschulungen runden das Angebot vor Ort ab und spiegeln sich in der Zahl der Besuche wider.

Einigen wenigen BIX-Bibliotheken ist es nicht möglich, Besucherzahlen für das Berichtsjahr über eine Zählanlage oder manuelle Zählung zu ermitteln. In diesen Fällen besteht die Möglichkeit, auf Grundlage der aktiven Entleiher die Besucherzahl hochzurechnen. Dabei handelt es sich jedoch um einen statistischen Wert, der nicht unbedingt die realen Gegebenheiten vor Ort widerspiegelt. Dieses Verfahren wird daher nur als Notlösung eingesetzt.

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Virtuelle Besuche je Einwohner

Serviceleistungen über das Internet (z.B. Medienverlängerung) und elektronische Medienbestände führen dazu, dass die Bedeutung der virtuellen Nutzung für Bibliotheken stetig steigt.

Gezählt werden die virtuellen Besuche der Bibliothekskunden, d.h. die Besuche auf der Bibliothekshomepage und dem OPAC. Gezählt werden Sitzungen (Sessions) über ein zentral durchgeführtes Zählpixelverfahren der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) im Auftrag der Deutschen Bibliotheksstatistik.

Im Jahr 2011 wurde das Zählverfahren auf einem neuen Server eingerichtet. Dies diente vor allem dazu, die mit dem angewachsenen Teilnehmerkreis deutlich gestiegenen Zugriffszahlen bewältigen zu können. Die Software wurde außerdem an Entwicklungen in der Browsertechnologie angepasst. Sie ist unter anderem in der Lage, virtuelle Besuche identisch konfigurierter Internet-Rechner genauer als bisher zu unterscheiden.

Für einzelne Bibliotheken äußert sich die Anpassung einmalig in einem Absinken der Jahressumme von 2011 nach 2012. Bitte berücksichtigen Sie diesen Umstand auch bei Vergleichen zwischen Bibliotheken.

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Entleihungen pro Einwohner

Neben der Vor-Ort-Nutzung der Bibliothek sind die Entleihungen der wichtigste Indikator dafür, wie der Bibliotheksbestand angenommen wird.

Hier werden alle Entleihungen von Medien einschließlich Verlängerungen gezählt. Nicht berücksichtigt werden unterschiedliche Leihfristen in den einzelnen Bibliotheken und Entleihungen von Magazinbeständen.

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Umschlag

Gibt an, wie oft jedes ausleihbare Medium durchschnittlich pro Jahr entliehen wurde. (Entleihungen pro Medium).

Der Umschlag gibt Auskunft über das Verhältnis von Medienausstattung zu Mediennutzung. Die Anzahl der verfügbaren Medien spielt dafür ebenso eine Rolle, wie ihre Aktualität und die Ausrichtung auf die Nutzerbedürfnisse vor Ort.

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Jahresöffnungsstunden pro 1.000 Einwohner

Die Öffnungsstunden sind ein zentraler Indikator für die Zugänglichkeit der Bibliothek für alle Bevölkerungsgruppen. Neben der absoluten Zahl ist hierfür auch die Lage der Öffnungsstunden am Abend und am Wochenende relevant.

Hier wird die Gesamtzahl der Öffnungsstunden aller zum Bibliothekssystem gehörigen Einrichtungen an allen Öffnungstagen im Berichtsjahr berücksichtigt.

Indikatoren in der Dimension Effizienz

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Medienetat je Entleihung in Euro

Der Indikator sagt aus, wie gut die Ausgaben für den Medienbestand durch die Ausleihen "genutzt" werden. Ein sehr geringer Wert kann dabei auch auf ein Defizit im Medienetat hinweisen, d.h. dass nicht genug Mittel vorhanden sind, um den Bedarf an neuen Medien zu decken.

Es werden die Ausgaben für den Erwerb von Medien einbezogen, einschließlich Einbandkosten und Lizenzen. Der indikator wird umgekehrt bewertet (kleinster Wert = Spitzenwert).

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Mitarbeiterstunden je Öffnungsstunde

Der Indikator benennt die zur Verfügung stehenden Arbeitsstunden von Bibliotheksmitarbeitern im Verhältnis zu den Jahresöffnungsstunden auf Basis der Bruttoarbeitszeit (d.h. einschließlich Urlaub und Krankheit). Er wird umgekehrt bewertet (kleinster Wert = Spitzenwert).

Je höher der Wert, umso mehr Arbeitskapazität fließt in eine Öffnungsstunde. Kleine Bibliotheken sind hier aufgrund ihrer Struktur grundsätzlich im Vorteil. Bibliotheken mit sehr guten Gesamtergebnissen investieren viel Arbeitszeit in besondere Dienstleistungen, Beratung und die Konzeption der Services und liegen hier häufig in der Schlussgruppe.

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Besuche je Öffnungsstunde

Der Indikator zeigt, wie viele Kunden durchschnittlich pro Öffnungsstunde die Bibliothek besuchen und ihre Angebote nutzen. Er kann bei sehr hohen Werten auch auf einen Bedarf an zusätzlichen Öffnungsstunden hinweisen.

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Laufende Ausgaben je Besuch in Euro

Einbezogen wird die Gesamtsumme der getätigten laufenden Ausgaben nach den Rechnungsergebnissen des Berichtsjahres – unabhängig davon, ob die aufgewendeten Mittel vom Unterhaltsträger oder aus anderen Quellen stammen. Nicht berücksichtigt werden einmalige Investitionen; diese fließen in die Dimension Entwicklung ein. Der Indikator wird umgekehrt bewertet (kleinster Wert = Spitzenwert).

Indikatoren in der Dimension Entwicklung

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Erneuerungsquote

Die Erneuerungsquote ist einer der wichtigsten Indikatoren im BIX, da sie abbildet, inwieweit die Bibliothek in der Lage ist, ihre Informationen kontinuierlich zu aktualisieren und mit den Nutzerbedürfnissen Schritt zu halten. 

Sie gibt den Prozentsatz des Bestandes an, der im laufenden Jahr durch neue Medien ersetzt wurde. Beeinflusst wird die Quote davon, wie viele neue Medien die Bibliothek in den Bestand aufnimmt und wie viele alte sie aussondert.

Besteht der Medienzugang vorwiegend aus Geschenken, die die Bibliothek inhaltlich und qualitativ nicht steuern kann, wirkt sich dies langfristig negativ auf die Ausgewogenheit des Bestandes und ein nutzerorientiertes Bestandsprofil aus.

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Fortbildungsquote

An der Fortbildungsquote lässt sich ablesen, ob das Personal für neue Entwicklungen gerüstet ist und welchen Stellenwert die ständige Weiterqualifizierung in der Bibliothek einnimmt.

Einbezogen wird der Zeitaufwand für interne und externe Fortbildungen sowie Dienstreisen mit Fortbildungscharakter.

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Investitionen je Einwohner in Euro

Kommen einer Bibliothek nicht regelmäßig Investitionen zugute, sinkt mittelfristig ihre Attraktivität und Leistungsfähigkeit.

Hier wird die Summe aller tatsächlich verausgabten einmaligen Investitionen berücksichtigt, das sind einmalige Ausgaben für den Erwerb von Grundstücken und Gebäuden, für Baumaßnahmen, Möbel oder technische Ausstattung aus Mitteln des Vermögenshaushaltes.

dbv - Deutscher Bibliotheksverband e.V.